Für die einen unverzichtbar, für die anderen ein klares No-Go. Wenn es um Gelnägel geht, spalten sich die Meinungen. Tatsache ist jedoch, dass gepflegte Hände auch gepflegte Fingernägel mit sich bringen sollten. Frauen mit dünnen oder brüchigen Fingernägel müssen auf Gelnägel zurückgreifen, weil die eigenen Fingernägel einem professionellen Nageldesign nicht standhalten würden. Gelnägel sind Kunstnägel und bestehen wie Acrylnägel aus Acrylat. Sie sind weder dünn noch brüchig und lassen sich auf den ersten Blick kaum von echten Fingernägel unterscheiden. Im Gegensatz zu Acrylnägeln, lassen sich Gelnägel sehr leicht in die gewünschte Nagelform bringen und lassen sich auch sonst sehr leicht individuell gestalten. Bei der Gestaltung werden drei Gelschichten aufgetragen und unter UV-Licht ausgehärtet. Die Maniküre der Gelnägel verläuft schmerzfrei.
Der wohl größte Vorteil den Gelnägel mit sich bringen ist der sehr geringe Aufwand um schöne Fingernägel zu bekommen. Es werden nur wenige Instrumente benötigt und die Handgriffe sind mit etwas Übung schnell gelernt. Der spezielle Nagellack ist überall erhältlich. Somit ist das Anbringen der Gelnägel auch für Anfänger geeignet. Die künstlichen Fingernägel lassen sich sehr einfach in die gewünschte Nagelform bringen, was ebenfalls einen klaren Vorteil mit sich bringt. Wenn die Gelnägel gut gemacht sind, ist der Unterschied zu echten Fingernägel auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Auch French Nails lassen sich mit Gelnägeln kreieren.
Am professionellsten sehen Gelnägel aus wenn sie von einer erfahrenen Kosmetikerin gemacht werden. Sie kann gezielt auf die persönlichen Wünsche eingehen und die Fingernägel mit Hilfe ihrer eigenen Erfahrung entsprechend gestalten. Mit etwas Übung und dem richtigen Nagelset lassen sich Gelnägel sehr leicht selber machen. Ob die Fingernägel am Ende die selbe professionelle Ästhetik wie im Nagelstudio haben, hängt natürlich vom eigenen Können ab. Wer sich Gelnägel trotzdem selber machen möchte, sollte sich an den folgenden Schritte orientieren.
An erster Stelle müssen die eigenen Fingernägel vorbereitet werden. Diese sollten alle gleichmäßig in die gewünschte Nagelform gebracht werden. Ob eckig, oval oder rund, ist nicht so wichtig. Die gewählte Nagelform sollte bei allen Nägeln die selbe sein. Um eine feste Haftung der Gelnägel zu garantieren, muss die Oberfläche der eigenen Fingernägel etwas angeraut werden. In den Nagelsets sind entsprechende Nagelfeilen enthalten.
Im nächsten Schritt geht es um die Nagelhaut. Diese muss etwas zurückgeschoben werden, damit die Gelnägel nicht so aufgesetzt aussehen. Um die Nagelhaut weicher zu machen und alle Fingernägel auch gleichzeitig zu desinfizieren, sollte man die Hände in einem warmen Wasserbad mit etwas Seife einweichen lassen. Ist die Nagelhaut weich genug, kann sie mit einem Nagelhautschieber langsam und vorsichtig zurückgeschoben werden. In den Sets für Gelnägel sind die entsprechenden Nagelhautschieber enthalten.
Nun sind die Fingernägel vorbereitet und es kann mit der Grundierung weitergehen. Die Grundierung, der sogenannte Primer, kommt als erste Schicht auf die Fingernägel. Der Primer bildet die Basis der Gelnägel und sollte mit einem Pinsel in langen Strichen gleichmäßig aufgetragen werden. Sind alle Nägel grundiert, muss die Grundierung erst mal richtig trocknen.
Als nächstes werden drei Schichten UV-Nagelgel auf die grundierten Fingernägel aufgetragen. Genau wie bei der Grundierung, sollte man auch hier mit einem Pinsel arbeiten und das UV-Nagelgel in langen Strichen gleichmäßig auftragen. Hat man alle Nägel durch, müssen die Gelnägel unter UV-Licht aushärten. Ein entsprechendes Gerät liegt im Nagelset für gewöhnlich bei. Die Aushärtung der Gelnägel unter UV-Licht kann bis zu drei Minuten dauern. Ist die erste Schicht erst mal trocken, muss der Vorgang wiederholt werden und zwei weitere Schichten UV-Nagelgel aufgetragen werden. Die dritte und somit auch die letzte Schicht sollte mit besonderer Achtsamkeit aufgetragen werden, weil es die oberste Schicht der Fingernägel ist.
Im letzten Schritt werden die Gelnägel poliert und gegebene Unebenheiten ausgebessert. Dieser Schritt wird mit einer Polierfeile praktiziert, die einem Nagelset beiliegt. Durch das polieren werden aber nicht nur Fehler der Fingernägel ausgebessert. Zugleich wird auch der Glanz hervorgehoben. Ab hier nur noch die Hände waschen und fertig sind die neuen Gelnägel. Zusätzlich lassen sich die neuen Gelnägel noch mit Nailart individuell verzieren.
Egal wie schön die Gelnägel auch sein mögen, irgendwann müssen sie auch mal runter. Schließlich brauchen die eigenen Fingernägel auch mal Zeit um sich zu regenerieren. Spätestens hier stellt sich die Frage nach einer guten Methode um die Gelnägel so zu entfernen, dass die eigenen Fingernägel noch dran bleiben. Im Gegensatz zu Acrylnägel sind Gelnägel äußerst stabil und können bei der Abnahme sehr hartnäckig sein. Wie beim Anbringen sollte man auch beim Entfernen auf die nötige Hygiene und Desinfektion der Hände und Fingernägel achten.
Eine Möglichkeit Gelnägel zu entfernen bietet die Nagelfeile. Das Abfeilen wird oft im Nagelstudio und Kosmetikstudio praktiziert. Diese Methode ist nicht ganz ungefährlich, da man genau wissen muss ob man noch an der künstlichen Gel-Schicht feilt oder eventuell schon an den echten Fingernägel. Diese Methode sollte nur von einer erfahrenen Kosmetikerin durchgeführt werden.
Eine weitere Möglichkeit um Gelnägel loszuwerden, ist das Abwarten. Denn die künstliche Gel-Schicht hält nicht ewig. Irgendwann wollen die eigenen Fingernägel auch mal wieder ans Tageslicht. Mit der Zeit wird die künstliche Gel-Schicht spröde und bekommt Risse. Dabei können die spröden Fragmente sehr leicht abgezogen werden. Bei dieser Methode leidet die Ästhetik der eigenen Fingernägel nach der Entfernung sehr. Hier können entsprechende Pflegeöle helfen.
Die wohl aggressivste Möglichkeit um Gelnägel zu entfernen ist das sogenannte Aceton-Bad. Die Wirkung von Aceton ist einfach. Durch eine chemische Reaktion werden die Moleküle der Gel-Schicht gespalten und verlieren nach und nach die Stabilität. Man sollte nicht übertreiben und diese Methode keinesfalls wörtlich nehmen. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollte das Aceton eher die Fingernägel treffen als die Haut der Hände. Also auf keinen Fall die Hände dem sprichwörtlichen Aceton-Bad aussetzen. Mit Hilfe von Wattepads lässt sich der gezielte Einsatz an den Gelnägel betreiben und schont die Fingernägel und die Haut.
Wurden die Gelnägel erst mal entfernt, steht die Pflege der eigenen Fingernägel im Vordergrund. Mit verschiedenen Pflegeölen und Cremes können die Nägel bei der Regeneration gefördert werden und erhalten so einen Teil der entzogenen Nährstoffe wieder. Hierbei haben sich Kreatin Kuren als sehr effektiv erwiesen. Wenn die Fingernägel sehr brüchigen sein sollten, empfiehlt es sich auch sogenannte Nagelhärter und Repair-Gels mitbenutzen.
Um nicht lange drum herum zu reden: Gelnägel bringen gesundheitliche Risiken mit sich. Viele kennen die Solarium-Predigt der Hautärzte. Das Solarium und das damit verbundene UV-Licht ist schädlich für die Haut und steigert das Krebsrisiko, so heißt es. Die Methode der Gelnägel beinhaltet das Auftragen von Gel-Schichten auf die Fingernägel. Diese Gelschichten müssen immer unter UV-Licht aushärten. Eben dem selben UV-Licht wie man es auch beim Solarium vorfindet. Allerdings werden Gelnägel in der Regel für längere Zeit an den Fingern gelassen und nicht wie Socken jeden Tag gewechselt. Somit hält sich die UV-Bestrahlung der Fingernägel in Grenzen.
Gelnägel bringen noch ein weiteres Risiko mit sich das die eigenen Fingernägel betrifft. Die vielen Gel-Schichten verhindern die Atmungsfähigkeit der echten Fingernägel. Das körpereigene Kreatin kann ohne Sauerstoff nicht aushärten und hat immer weicher werdende Fingernägel zur Folge. Beim Wechsel der Gelnägel sollte man immer eine mehrwöchige Pause einlegen bevor man die nächsten Gelschichten anbringt. Je nachdem wie lange die Kunstnägel getragen wurden, kann die Regeneration der eigenen Fingernägel bis zu 12 Wochen dauern. Bei zu langem Tragen der Gelnägel können die eigenen Fingernägel so weich werden, dass sie beim Abnehmen der Kunstnägel mit abreißen. Hier ist also besondere Vorsicht geboten. Im Idealfall sollte man sich hierbei noch vor der Behandlung von einer erfahrenen Kosmetikerin beraten lassen.
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Die Modellage der Gelnägel ist genau so einfach wie man es sich vorstellt. Die Nagelform entsprechend zurechtfeilen, Gelschichten auftragen, polieren und fertig sind die Kunstnägel. Im Grunde beinhaltet die Praxis keine großen Herausforderungen und kann sogar von Anfängern selber gemacht werden. Allerdings sehen die Fingernägel wesentlich professioneller und natürlicher aus, wenn sie von einer Kosmetikerin gemacht werden. In beiden Fällen sind Gelnägel eine gute Wahl wenn es darum geht die eigenen dünnen oder brüchigen Fingernägel mit neuem Glanz zu versehen. Bei Gelnägel ist der Unterschied zu echten Nägeln kaum sichtbar. Zu beachten wäre jedoch, dass Gelnägel eine gute Haftung haben und sich nur mit viel Aufwand wieder entfernen lassen. Die eigenen Fingernägel werden dabei stark beansprucht und können im schlimmsten Fall auch beschädigt werden. Um die eigenen Fingernägel zu schonen sollte man immer mal Pausen einlegen und Repair-Gels und Pflegeöle verwenden.